Tipps zum Immobilienkauf
Tipps für zukünftige Immobilienkäufer
Ob selbstgenutzte Immobilie oder Renditeobjekt, die richtige Immobilie zu finden ist gar nicht so einfach. Angefangen bei einer maßgeschneiderten Finanzierung über die Suche bis hin zum Kaufvertrag müssen die Käufer zahlreiche Entscheidungen treffen. Damit ihr Immobilienprojekt gelingt, gibt es hier die wichtigsten Tipps für Immobilienkäufer.
Günstige Infrastruktur, eine gut geschnittene Immobilie und der Kaufpreis muss stimmen: Wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, hat viele Ansprüche. Denn schließlich hat der Immobilienkauf im Normalfall langfristige Auswirkungen auf das weitere Leben. Zu Beginn sollte darum ein solider Finanzierungsplan stehen, der auch mögliche Mehrkosten berücksichtigt. Steht die Finanzierung, ist der nächste Schritt schon einfacher: Die Suche nach passenden Immobilienangeboten ist in der heutigen Zeit bequem und unkompliziert von der Couch aus möglich. Wer seine Traumwohnung oder sein Traumhaus gefunden hat, sollte aber nichts überstürzen: Immobilienkäufer sollten die Eigenschaften des Objekts kritisch überprüfen sowie Grundbuch und Kaufvertrag genau unter die Lupe nehmen.
5 wertvolle Tipps für Immobilienkäufer
Schritt 1: Finanzierung sorgfältig planen
Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, sollte seinen finanziellen Rahmen frühzeitig und gut abstecken. Die wenigsten Immobilienkäufer können den Kaufpreis zu hundert Prozent aus eigener Tasche zahlen und entscheiden sich darum für die Finanzierung über ein Darlehen. Dabei gilt das Motto: Je mehr Eigenkapital, desto besser! Denn je mehr Eigenkapital eingebracht werden kann, desto günstiger wird der Zinssatz. Bezüglich des Eigenkapitals macht es deshalb durchaus Sinn, auch mit den Eltern oder Großeltern frühzeitig zu sprechen.
Nebenkosten bedenken – Förderungsmöglichkeiten nutzen
Bei der Finanzierung sollten Käufer zudem mit weiteren Kosten rechnen: Bereits die regulären Ausgaben für Makler, Notar- und Grundbuchamt sowie Grunderwerbsteuer können mit über zehn Prozent des Kaufpreises zu Buche schlagen – weitere Kosten kommen oftmals noch hinzu.
Wohnungseigentümer müssen bei den laufenden Kosten auf jeden Fall mit dem Hausgeld und der Instandhaltungsrücklage rechnen, dies wird gerne vergessen.
Je nachdem, was Immobilienkäufer mit ihrem Haus oder ihrer Wohnung vorhaben, können sie möglicherweise unterschiedliche Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen: Für den Kauf oder Bau des Eigenheims bietet die KfW-Bank oftmals zinsgünstige Darlehen. Ob die KfW auch wirklich einen besseren Zinssatz als eine Bank bietet, muss jeweils im Einzelfall geprüft werden. Bei einem hohen Eigenkapitaleinsatz ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Bank einen besseren Zinssatz bietet als die KfW-Bank.
Abhängig von der Einkommenssituation und von der familiären Situation kann es auch durchaus Sinn machen, bei der BayernLabo nach zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen nachzufragen.
Wer eine Immobilie vermieten will, kann ab dem Erwerb in der Regel von AfA profitieren. Die AfA gibt es für Bestandsimmobilien und für Neubauten.
Schritt 2: Die richtige Immobilie suchen und finden
Während der eine sein Eigenheim plant, sucht der andere eine Kapitalanlage-Immobilie. Doch alle Immobiliensuchende stehen zumeist vor den gleichen Fragen: Neubau oder Bestandsimmobilie? Am Stadtrand oder lieber in Innenstadtlage? Die Eigenschaften der Wohnung oder des Hauses an sich, aber auch ihre Umgebung sind sehr wichtig. Wer eine gebrauchte Immobilie kaufen möchte, sollte zudem genauer hinschauen, ob Renovierungsarbeiten erforderlich sind. Aufgrund der Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, werden in Einzelfällen Sanierungsarbeiten sogar zur Pflicht. Dabei kann es hilfreich sein, einen Gutachter oder einen Sachverständigen zu Rate zu ziehen, denn diese wissen genau, wo sie auch mal genauer hinsehen müssen. Im Normalfall ist das für einen Gutachter investierte Geld sinnvoll angelegt.
Schritt 3: Wunsch-Immobilie gefunden? Genau prüfen!
Wenn der Käufer glaubt, seine Traum-Immobilie gefunden zu haben, sollte er nicht voreilig handeln: Erst sollte er die erforderlichen Unterlagen einsehen und möglicherweise von einem Experten prüfen lassen.
- Bei der Besichtigung den Energieausweis genau prüfen: Ist die Immobilie evtl. ein Energieverschwender?
- Besteht ein Vorkaufsrecht? Einfach mal den Verkäufer oder den Makler fragen.
- Vor dem Kauf einen Grundbuchauszug anfordern: Wer ist Eigentümer der Immobilie? Gibt es evtl. Lasten und Beschränkungen im Grundbuch? Ist die Immobilie mit einer Grundschuld belastet?
- Den Bebauungsplan genauer unter die Lupe nehmen: Gibt es evtl. Beschränkungen beim Hausbau oder Ausbau?
- Besteht Denkmalschutz oder könnte die Immobilie in Zukunft unter Denkmalschutz gestellt werden?
- Um sicherzugehen, dass das Grundstück nicht mit Altlasten wie z. B. Chemikalien verseucht ist, sollten Immobilienkäufer bei Kaufinteresse noch genauer hinsehen.
- Entspricht der Kaufpreis auch dem tatsächlichen Immobilienwert? Damit Immobilienkäufer nicht zu viel zahlen, kann eine Immobilienwertermittlung durchaus von Vorteil sein.
Schritt 4: Erstellung des Kaufvertrags
Sind sich der Käufer und der Verkäufer bei den Einzelheiten einig, so kann der Notar mit der Erstellung des Kaufvertrag-Entwurfs beauftragt werden.
Ein Immobilienkauf sollte sehr gut überlegt sein. Daher sollten Käufer im Kaufvertrag unbedingt alle für sie wichtigen Punkte regeln. Bei vielen Fragen hilft der Notar gerne weiter, denn ohne den Notar kann kein Immobilienkauf erfolgen.
Die Traum-Immobilie zu finden, kostet oftmals sehr viel Zeit. Hinzu kommen bei uns in Deutschland sehr hohe finanzielle Investitionen. Umso wichtiger ist es dann, dass alle Vorgänge, die den Immobilienkauf betreffen rechtlich einwandfrei über die Bühne gehen.
Ist der Kaufvertrag von Käufer und Verkäufer geprüft, folgt die notarielle Kaufabwicklung: Oftmals besteht der Verkäufer darauf, dass der Käufer ihm eine Finanzierungsbestätigung oder einen Kapitalnachweis vorlegt. Ist der Notarvertrag von beiden Parteien unterschrieben, trägt der Notar eine Auflassungsvormerkung – eine Art bindende Reservierung – im Grundbuch ein. Erst dann muss der Käufer den Kaufpreis bezahlen und auch die Grunderwerbsteuer bezahlen. Im Anschluss erhält der Käufer die erforderliche Unbedenklichkeitsbescheinigung, um sich als Eigentümer ins Grundbuch eintragen zu lassen.
Schritt 5: Übergabe der Immobilie und Umzug
Wird die Wohnung oder das Haus dem Käufer übergeben, sollte er den Zustand genau überprüfen und ob – falls vereinbart – vorhandene Mängel entsprechend beseitigt wurden. Hierbei ist es empfehlenswert, ein Übergabeprotokoll anzufertigen und den Zustand der Immobilie genau festzuhalten.
Die Käufer, die die Immobilie selbst nutzen, müssen noch den Umzug detailliert planen. Damit verbunden ist der übliche Aufwand: Schränke auseinanderschrauben, Kisten packen und Möbel schleppen, ab- und ummelden. Oftmals macht es hier Sinn, den Umzug lieber einem Umzugsunternehmen anzuvertrauen.
Zu guter Letzt: Die Immobilie richtig absichern
Feuer, Sturm und Hochwasser: Naturgewalten, aber auch ein Wasserrohrbruch können am eigenen Haus verheerenden Schaden verursachen. Dagegen können sich Eigentümer durch eine Wohngebäude – sowie eine Elementarschadenversicherung gut absichern. Wer seine Immobilie vermieten möchte, sollte sich zudem überlegen, eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht abzuschließen.
Herzliche Grüße
Dein Baugeldpartner